Mit Sport-, Muskel- und Funbike's werde ich mich nicht näher beschäftigen. Zu unterschiedlich ist doch die Motivation welche mit diesen wohl oft beeindruckenden Motorrädern bedient wird.

Jede Bodenwelle spürst du in Steiß und Rücken. Jede Bremsung fängst du mit den Schultern ab. Platz für Gepäck ist im Grunde nur provisorisch zu Schaffen. Reifenverschleiß und Reichweite sind auf Tour einfach nur unbrauchbar und in vielen Bergregionen ungeeignet. Ermüdende Kniewinkel und enorme Motorleistung die volle Konzentration fordert, runden das erschöpfende Tagwerk ab und treiben dich rasch aus dem schweißnassen Leder. 

 

Als großer MotoGp Fan bin ich extrem begeistert von den technischen Leckerbissen und der unfassbaren Leistung der Supersport Motorräder. Aber für mich und meine Ziele, kommt so ein Fahrzeug nicht in Frage. Und mein selbst auferlegtes Verbot eines Zweitmotorrades verhindert wirksam Verrücktheiten. 

Supersportler sind Motorräder die nach meiner persönlichen Meinung, idealerweise auf dem Rundkurs bewegt werden. 

Publikumsfahrten auf allen bekannten Rennstrecken geben die perfekte Möglichkeit, diese Motorräder so zu bewegen, wie ihre technischen Konzepte es ermöglichen. Dann steht die Tür - je nach Begabung und Erfahrung - offen. Bis zu Renneinsätzen in jeweiligen Klassen von Amateur- bis Profiliga. 

Im Straßenverkehr sind diese Technik- und Kraftmonster eher suboptimal platziert.

 

Leider haben die meisten Pseudo Rennfahrer allerdings nicht den Mumm, sich auf den Rundstrecken mit anderen, meist besseren Fahrern, zu messen und suchen ihr "Erfolgserlebnis" dann an regenfreien Wochenenden auf den bekannt gefährlichen Hausstrecken. Dort kennen sie - mangels Alternativen - jede Kurve, jeden Meter und können ortsfremden Motorradwanderern mal so richtig zeigen was sie drauf haben. Beeindruckend, wie sie sich selbst hier noch überschätzen und ihre aufgemotzten, sündteueren "Factory-Bike's" in die Gräben und Leitplanken trümmern. Und wenn sie Glück haben, verletzen und schädigen sie keine Unbeteiligten. Oft aber, haben sie leider kein Glück!

Keine Saison, in der ich nicht traurig auf einige dieser schmerzgekrümmten Elendshäuflein herunter schauen muss. 

Und plötzlich sind sie nicht mehr so cool und männlich. Traurig eben! Und manchmal auch tot!

 

Das führt dann gerne zu Wochenendsperrungen oder unwürdigen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorradfahrer an beliebten und schönen Kurvenstrecken. 

 

Ich bin ja froh, meine Pubertät schon 1980 erfolgreich abgeschlossen zu haben!

Ja, gerne beweise ich, dass ich mein Motorrad nicht dazu gekauft habe meine Mitmenschen zu nerven und Ärger damit zu verbreiten. 

Gerne schalte ich im bewohnten Gebiet und in Siedlungsnähe einen Gang rauf, um meinen ohnehin nicht nervös kreischenden Zweizylinder Langhuber in den freundlichen Blubbermodus zu bringen. Dabei ernte ich durchaus auch erfreute Blicke und Anerkennung meines schönen Hobbys. Ja, ich trage gerne dazu bei, den Mythos der rüpelhaften, nervigen Motorradfahrer zu wiederlegen.