Ein zauberhafter Blick auf die obere Seite von Corniglia. der untere Ortsteil liegt etwa hundert Meter über dem Wasser.

In dieser Gegend bekam der Ausdruck Wandern, für mich, eine völlig neue Perspektive. Ich war einfach nur überwältigt von dem, was ich hier auf diesem Küssten Abschnitt erleben durfte.

 

Ich bin ja wirklich nicht der begeisterte Wander Typ. Auch meine kaputten Knie (ehem. Schwergewichts Kickboxer) sprechen da ein Wörtchen mit. Doch allein die Schönheit der Gegend und der Dörfer am Meer haben mich überwältigt. Egal, wie anstrengend es manchmal war!

 

Dazu noch die interessanten Menschen, das gute Essen, der Wein ...

 

Nach zwei Tagen Wandern, wollten wir in das, etwa 60 Kilometer westlich liegende Genua fahren, um das berühmte Meerwasser Aquarium zu besuchen.

 

Direkt in Monterosso besteigen wir den Zug und nach etwa 1,5 Stunden stehen wir am Hafen von Genua. In Genua selbst wollten wir uns nicht sehr lange auf halten. Das Aquarium besichtigen und ein wenig durch die Altstadt schlendern reicht uns schon. 

 

Genua ist die Hauptstadt der italienischen Region Ligurien. Im Mittelalter bildete sie das Zentrum der Republik Genua und hat heute etwa 800.000 Einwohner. Das Zentrum der Altstadt mit ihren  Renaissance- und Barock Bauten, der Palazzi dei Rolliin, wurden ebenfalls von der UNESCO zum Welt Kulturerbe erklärt.

 

Die Bucht von Genua liegt am Fuße des Apennin dessen Hänge gleich hinter der Stadt steil auf steigen. Dadurch wendet sich die Stadt hauptsächlich dem Meer zu und bildet geographisch gesehen, die Mitte der Region Ligurien.

 

Der Industrie- und Container Hafen von Genua ist noch immer einer der größten am Mittelmeer. Sehr wichtig für die Industriestädte Mailand und Turin. Auch für die Schweiz ist der Genuesische Hafen wegen seiner Nähe, sehr von Bedeutung. 

 

Die Innen- und Altstadt selbst, wird geprägt von unzähligen Tunnels und schmalen Gassen. Zum Teil waren sie nicht viel breiter als einen Meter. Dafür aber oft sieben, acht Stockwerke hoch. Da schlenderst du teilweise durch dunkle, schattige Häuserschluchten und verlierst bald die Orientierung. Neben dem Brunnen an der Piazza de Ferrari, ist der alte Leuchtturm, ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt und auch romantisches Ziel vieler Liebenden. Er befindet sich auf einem Hügelvorsprung im Westen der Stadt. 

 

Das Bauwerk besteht aus zwei aufeinander gesetzten, quadratischen Türmen. Der 1128 erbaute und etwa 77 Meter hohe Leuchtturm ist gut über einen Wanderweg erreichbar. Direkt beim Fähren Terminal des Porto Antico kann man los Spazieren. Auf dem Plateau kann man dann Kraft sammeln und runter schauen über die Stadt und das Meer. Sein Leuchtfeuer ist, bei guter Sicht, schon aus einer Entfernung von etwa 55 Kilometern zu sehen. 

 

Das Acquario di Genova ist derzeit das zweitgrößte Aquarium Europas. Das Aquarium mit seinen zur Zeit 39 Bassins, wurde 1992 am alten Hafen eröffnet, in der Zwischenzeit mehrfach umgebaut und somit, auf 9700 Quadratmeter erweitert. 

 

 

Für diese Fläche und das Bewundern der unzähligen Meeresbewohner in ihren authentischen Lebensräumen, benötigt man etwa zweieinhalb Stunden. Wenn man nicht meine Frau Eva ist. Denn, wenn sie sich mal im Museums Modus bewegt, ist der Tag gelaufen.

Dann stehe ich schon nervös am Ausgang, wenn sie ganz sicher noch, beeindruckt im ersten Saal rum trödelt. 

 

Besonders begeistert haben mich und die vielen jungen Besucher, die drei großen Meerwasser Becken mit Delfinen, Haien und Robben. Als man Eva dann doch mit Hilfe einer Polizei Eingreif Truppe aus dem Gebäude raus gezerrt hatte, konnten wir noch kurz in der Altstadt sitzen und den Trubel auf uns wirken lassen. Danach ging es gut gelaunt nach hause.

 

Schon bald saßen wir im Zug und freuten uns auf das feine Abendessen in der Villa Adriana. 

 

Danach hatten wir noch genügend Zeit durch die Bars von Monterosso zu geistern, um einen würdigen Gute Nacht Schluck zu genießen. 

Morgen wollen wir über den Nationalpark, Richtung Westen, nach Levanto Wandern. Das wird uns nach dem gestrigen Tag in der Stadt, gut tun. 

 

Levanto gehört zur Provinz La Spezia und hat etwa 5499 Einwohner. Der Ursprung des Ortes liegt schon in der Antike. Er ist eingebettet zwischen Hängen mit Pinien und Olivenbäumen, dem Ligurischen Meer und dem, im Osten angrenzenden, Nationalpark Cinque Terre. 

 

Direkt vor unserem Hotel ging die Wanderung nach Levanto los. Nach einem kräftigenden Frühstück waren wir bereit, den Nationalpark zu Fuß zu überqueren. Ja, es war warm und trocken! 

 

Dennoch war es traumhaft, dahin zu Schreiten und sich verzaubern zu lassen von den großartigen Blicken auf das Meer, die Blumen und die Küste. Immer wieder blieben wir verzückt stehen und freuten uns an diesem schonen Platz.

 

Festes Schuhwerk rate ich an und auch Wasser oder andere, nicht süße, Getränke sollten jedenfalls mit getragen werden. Dann, nach etwa 2,5 Stunden, tauchen die ersten Villen der privilegierten Menschen auf. Hinten, Gärten mit Bäumen, Gemüse und Obst. Vorne, die steil abfallende Küste und das Meer. Welch ein wohnliches Plätzchen.

Immer dichter wird das Netz an Wegen, Gärten und Villen. Zum Teil, abenteuerlich nah am Abgrund. Da gibt es Häuser deren Terrassen einfach nur überwältigenden Blick über das ganze Tal schenken. Atemberaubend und besonders.

 

Der Blick wird gefesselt von der unter dir liegenden kleinen Stadt die direkt am Strand liegt. Getrennt nur von der Strasse und der Bahnlinie, La Spezia - Genua. 

 

Unten angekommen, findet man sich in einem Touristen Paradies wieder. An Alles wird hier gedacht. Auf Nichts musst du hier verzichten. Restaurants, Bars, Geschäfte. Alles orientiert sich an den Wünschen der Touristen.

Dann noch der nahe Strand, den du zu Fuß, in zehn Minuten erreichen kannst. Levanto ist sicherlich ein guter Platz um seine Leidenschaft Meer, Wandern und Feiern, zu befriedigen.

Dazu noch die Bahnlinie vor der Nase. Sie führt dich schnell, günstig und unkompliziert in die Cinque Terre und wieder zurück. Eva und ich nehmen noch im Gastgarten  einer schattigen Bar Platz und beobachten das Menschen Gewusel. Der Bar Besitzer spricht uns in Deutscher Sprache an und erkundigt sich, woher wir wohl kommen. Er selbst ist Schweizer und lebt schon lange hier in Ligurien. Wir unterhielten uns noch lange und das gratis Knabber Gebäck und die Nüsse gaben uns wieder Energie. 

 

Langsam wird es Zeit, wieder nach hause zu Wandern. Gestärkt und gesättigt marschieren wir los und genießen den tollen Wanderweg nach Monterosso. Nur eben mit Blick in die andere Richtung. 

 

Im Hotel angekommen, plantschten wir noch ein wenig im Pool, bevor wir uns fein machten für das letzte Abendessen hier im Haus.

 

Morgen wollen wir, mit Übernachtungs Stop am Garda See, wieder nach hause fahren. Die Chefin ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu verabschieden und so starteten wir froh unsere Bike’s. Nach fünf Tagen ohne Motor zwischen den Füßen freuen wir uns schon wieder auf zu sitzen und durch fremde Gegenden zu brausen.

Gut dreihundert Kilometer waren es bis zum Nordufer des Garda See’s. Die Fahrt führte über die SP523 direkt durch das Gemüse.

Val di Taro, an Parma links vorbei. An Cremona rechts vorbei um dann in Salo, das Westufer des See's zu erreichen. Dann wird der Verkehr schnell dichter. Alles drängt die schmale Küstenstrasse entlang und durch unzählige Tunnel's müht sich der Verkehr weiter nach Norden.

Vorbei am lieblichen aber sehr touristischen Dorf Limone geht es rauf nach Riva und dann, den See entlang nach Torbole.

Hier wollen wir Übernachten. Das Hotel hatte ich schon von Monterosso aus gebucht. Bald war Alles verstaut und wir spazierten in den Ort. Bald fanden wir eine einladende Pizzeria und nach dem guten Abendessen wanderten wir noch am See entlang, rauf nach Riva. Ein feines Eis noch  auf der Piazza am Meer und müde geworden, wollten wir nur noch zurück ins Hotel. Morgen wollen wir fit sein für die letzte Etappe. Die letzten 270 Kilometer.

 

Ein letzter Blick zurück auf den Garda See und schon öffnet sich die Landschaft rauf in Richtung Norden.

 

Die SS45 bis Padergone, dann rüber nach Trento. Danach die SS12 bis Bozen um flott, links über die SS508 in das schöne Val Sarento zu gelangen. 

Am Ende des Sarntales geht es dann rauf auf das kurvige, 2200 Meter hohe Penser Joch um schnell runter zu rollen nach Sterzing.

Dann noch die alte Brenner Bundesstrasse rauf bis Matrei am Brenner. Am Ortende Rechts ab fahren auf die alte Römerstrasse Richtung Patsch, Aldrans und weiter runter nach Wattens. Jetzt geht es nur  noch über die B171 durch Schwaz und bis vor unser Garagentor. 

 

Das war eine schöne, lange Reise mit sehr unterschiedlichen Eindrücken und Erlebnissen. Dankbar und glücklich sind wir wieder zu hause an gekommen.

 

Matteo empfängt uns fröhlich. Es gibt sehr viel zu erzählen, beim Helm Putzen und beim kühlen Garagenbier.