Nierengurte, Rückenprotektoren ( Turtle ) und Protektorenjacken.

 

Nierengurte geraten, nach meiner Beobachtung, bei Tourenfahrern immer mehr in Vergessenheit.

War es früher normal sich den, meist elastischen, Gurt um den Bauch zu spannen, übernehmen heute oft hochwertige Jackensysteme selbst, den Schutz der empfindlichen Nieren. Beim Fahren streicht die Luft schnell unter zu locker getragene Oberbekleidung und entzieht dabei dem Körper gerade im wichtigen Bereich der unteren Organe die Wärme. Das kann durchaus zu unangenehmen Spätfolgen führen. Zudem vertreten einige Mediziner die Meinung, dass es bei einem Unfall durchaus vorteilhaft sein kann, die unteren, weichen Organe durch ein kompaktes, äusseres System zu stabilisieren. 

 

Rückenprotektoren können wie Rucksäcke auf dem Rücken fixiert werden und ersetzen oder unterstützen, vorhandene Rücken Schutzsysteme in Jacken. Der, liebevoll "Turtle" genannte Rückenschutz verdankt seinen Namen seinem, an einen Schildkrötenpanzer erinnernden Aussehen und bietet wohl den wirkungsvollsten Schutz für die Wirbelsäule und den hinteren Brustkorb. Diese Systeme sind, wenn sie in Größe und Fixierung perfekt an den Oberkörper des Trägers angepasst sind, deutlich sicherer als in Motorradjacken verbaute Dämpfplatten. Hochwertige Rückenprotektoren bieten durch elastische Verbindungen zwischen den hoch wirksamen Dämpf Elementen, auch einigermaßen problemlosen Tragekomfort. Diese Protektoren verwenden meist, als unterste Fixierung am Körper, einen Nierengurt.  

Der Nachteil beim Touren: Du musst ein weiteres, klobiges, meist verschwitztes Teil am Moped verstauen können oder zur fuß läufigen Besichtigungstour mit tragen. 

 

Unter "Protektorenjacke" versteht man ein System, bei dem alle benötigten Protektoren zum Schutz des Oberkörpers, fix in ein elastisches, meist luftiges Netzgewebe integriert sind. Dieses Teil kann man dann unter einem Shirt oder einer leichten Jacke ohne  mechanischer Schutzfunktion tragen. Luftige Sommerjacke ...

 

Der Vorteil dieses Systemes liegt in der Tatsache, dass bei einem heftigen Sturz, die enger und verrutschsicherer am Körper getragenen Protektoren, eher an ihren vorbestimmten Positionen verbleiben und ihrem Schutzauftrag nach kommen. 

 

 

Für die ganz schnellen oder einfach nur sehr sicherheitsbewussten Biker, bietet ALPINESTARS auch ein "Unterzieh" Airbag-System das mittels GPS-Überwachung des Fahrers und einprogrammierter Kennlinien erkennen kann, wann der Biker sich ausser der Norm (Bewegungskennlinien) bewegt und dann wird der Airbag innerhalb von Zehntelsekunden ausgelöst und schützt Oberkörper, Schlüsselbeine und Schultern.

Diese Bekleidung ist aber nicht nur den Racern unter uns vorbehalten sondern hängt, fein griffbereit im Motorradbekleidungsshop gut sortierter Fachhändler. Wie auch bei meinem Dealer GINZINGER. Um etwa 2.500,- Euro. Das finde ich dann, angesichts der gebotenen Technik und Sicherheit, gar nicht mal so teuer. Nur schwer sind sie, die Teile. Sehr schwer.