Der Roller ist ein Motorradkonzept mit dem man natürlich auch auf Tour gehen kann. Hab ich ja mit meinem ersten Reisebericht bewiesen.

Sehe ich ihn zwar hauptsächlich in urbaner Umgebung, ist der entspannte Landausflug, auch damit ganz gut möglich. Immer öfter trifft man auch fern der Heimat auf einzeln oder rudelweise bewegte Großroller.

Seine wahre Stärke spielt er aber sicherlich in der Stadt oder bei der kurzen Überland Fahrt zur Arbeit aus. 

Wendig, ausreichend Stauraum für Aktenkoffer, Einkaufstasche, Jacke, Handschuhe und Helm. Guter Schutz vor Witterung und Straßenschmutz. 

Ja, der Roller macht durchaus Sinn!

Würde ich ihn zum Sprint in die Arbeit brauchen, käme für mich nur Einer unter Vielen in Frage. Eine 300 ccm VESPA! Leicht, schmal, emotionell, schön, geschichtsträchtig.

Natürlich mit Sportkupplung. Natürlich mit Sportauspuff. Natürlich mit optimiertem Fahrwerk. Naürlich mit angepasstem Motor Mapping. Emotion und Fahrspaß pur! 

Und beim Ampelstart steckst du die meisten Sportautos und auch deutlich stärkeren Motorräder locker in die Arbeitstasche. Du sparst dir die Schalterei und fährst auf "schlankem Fuß"! Auch stabil geforderte 130 Km/h auf der kurzen Landstraßenpartie sind damit locker drin. 

 

Natürlich gibt es auch im Segment der tourtauglichen Großroller ein attraktives Spektrum. Das reicht vom italienischen Sportroller mit 850 ccm bis zum 650 ccm Luxus Roller aus Japan. 

Von Sportfahrwerken und Winterreifen bis zu Sitzheizung und elektrisch verstellbarem Windschild. Fahrwerks- und Motorelektronik und alle anderen Bequemlichkeiten die wir von Tourenmotorrädern kennen. Nur, die meist kleineren und dadurch instabileren Räder, der fehlende Knieschluß und die oft mit dem Gewicht kämpfenden Fahrwerkskomponenten vermitteln nicht das sichere, präzise Fahrgefühl eines konventionellen Motorrades an dessen Tank ich mit meinen Knien Stütze und Stabilität finde. Und ehrlich. Wenn wir vom Tourenfahren reden wollen, müssen wir auch von oft bescheidener Reichweite und Wirtschaftlichkeit reden. Reifenverschleiß der kleineren Räder, Bremsverschleiß durch fehlende Motorbremswirkung. Und erst der Fahrzeugpreis! 

Für einen Großroller bezahle ich in Österreich schnell mal über 11.000 Euro. Um diesen Preis bekomme ich schon ein sehr potentes Motorrad mit mehr Motorleistung und deutlich besseren Fahreigenschaften. Ehrlich, jeder mir bekannte Mensch welcher vom Roller auf das Motorrad gewechselt hat, bestätigt es und das deckt sich auch mit meiner persönlichen Erfahrung. So gerne ich auch meinen Beverly 500 gefahren bin und welche Emotionen mit unserer coolen Italien Tour im Jahr 2008 verknüpft sind. Ein Motorrad ist besser zum Touren und für die sportlich angelegte Hausrunde geeignet als ein Roller. Dessen unangefochtenes Erfolgs Terrain ist die Stadt.