Über folgende Zubehörteile kann man sich als ambitionierter Tourenfahrer durchaus Gedanken machen.

 

Navigationssysteme waren bei ihrer Markteinführung, bei den meisten Motorradfahrern verpönt und unverstanden. Denn "Jeder" wusste, "Das braucht Keiner".

 

Gerne erinnere ich mich noch an die Verbreitung der Farbfernseher. Bei uns im Süd-Burgenland war das ja noch mal kontroverser thematisiert als in Gebieten wo man dem Fortschritt und der Liebe zu neuen Dingen mit mehr Toleranz und Neugier gegenüber stand. Nicht so bei uns in Jennersdorf. Meines Vaters Heimatstadt.

 

Wer braucht denn so einen Blödsinn? Wozu soll denn das gut sein? Ausserdem ist das ja voll ungesund für die Augen. Aber egal, das setzt sich ohnehin nicht durch, das moderne Zeug. Das war klar! Auch mein Vater, der "Spinner" mit seinem Technik Wahn, war darum kritisch beobachtet. "Baut sich der doch glatt so Felder auf das Dach in denen von der Sonne Wasser aufgeheizt wird. "Verrückt, wie kann man sich denn das Dach so verunstalten?"

 

Und dann, Jahrzehnte später, auch noch ein Navigationssystem für das Motorrad? "Jetzt schießen sie aber über das Ziel hinaus! Das braucht doch kein Mensch!"

Zu wichtig war der Stop an jeder zehnten Kreuzung, um sich in die mitgeführten Karten zu vertiefen. Dabei noch hastig eine Zigarette zu inhalieren. Nicht, dass man sich an der frischen Luft noch eine Sauerstoff Vergiftung einfängt. Oder jene Biker Kollegen, die lauthals ihre gewaltige Ortskenntnis raus posaunen mussten um damit diejenigen, welche die Gegend noch nicht so gut kannten, gleich gehörig nach hinten reihen konnten, in der Helden Rangliste. Dann aber, in Ihnen unbekannten Gebieten oder Städten, kleinlaut hinter ihren Karten verschwanden und Unmengen an Zeit und Nerven vorderten.

Dann auch noch der abgelenkte Blick. Weg von der Strasse, runter zum Tankrucksack mit seinem durchsichtigen, teils verwitterten oder zerkratzten Kartenfach. Gefährlich und Grund vieler unsicherer Fahr Manöver und Unfällen.

 

Da touren wir heute sehr viel angenehmer und sicherer. Das Navi unterstützt uns, fein im Blickfeld platziert, bei der Routenplanung und beim Finden unserer Ziel Orte. Es sagt uns rechtzeitig wann und wo wir abbiegen können, wie weit es noch bis an das Ziel ist und auf welcher See Höhe wir uns gerade befinden. Dazu schlägt es uns bei Bedarf gleich mehrere Tankstellen entlang der Strecke vor und bietet uns an, diese in unsere geplante Route ein zu beziehen.

Daneben zeigt es uns auch noch schöne Bilder vom Zielort. Präsentiert uns Parkplätze, Einkaufs- und Schlaf Möglichkeiten und informiert uns, wann wir voraussichtlich an kommen werden. Fragt uns ob wir lieber schneller an das definierte Ziel, oder gerne durch kurvenreiche, unbekannte Nebenstrassen fahren wollen. Dann erst in fremden Städten! Unbekannte Strassen, Kreuzungen. Wo muss ich abbiegen? Wohin sollte ich mich rechtzeitig einreihen? Wenn ich da an unsere Gruppenfahrten durch Rom, durch Neapel oder Barcelona denke. Welch ein Segen dort mein Navi war! Es sagte mir auf den Meter genau wo ich abbiegen musste. Auf welcher Fahrspur ich richtig bin. Und sollte ich mich mal verfahren haben, kein Problem!

Es lotste mich sicher an mein Ziel! Auch wenn ich gerne bewusst, Umwege provoziere. Einfach mal dem Bauchgefühl folge und spontan in eine andere Richtung abbiege. Nur, weil ich jetzt Lust darauf habe. Fakt ist, dass ich persönlich, keinen Tourenfahrer kenne, der heute auf sein Navi verzichten möchte und lieber mit Karten rum wurstelt.

 

Was das Mitführen der Karten ja nicht in Frage stellt. Gerne werfe ich in einer Fahrpause einen Blick drauf um mich darüber zu informieren wo ich denn gerade bin und was die Gegend rund herum so bietet. Denn, tatsächlich sehe ich ja auf dem Navi nur die nächsten Kurven und rolle oft stundenlang durch fremdes Land. Auch das kann interessant und sehr abwechslungsreich sein. Du kommst in Gegenden die du niemals selbst ausgesucht hättest. Strassen und Wege die dir völlig fremd scheinen und ein unvorhergesehenes Strecken Ende erahnen lassen.

Aber es geht dann doch weiter und du kommst zeitgerecht an dein Ziel. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, auf einer privaten Haus Zufahrt zu sein. Nein, es war einfach die ideale Verbindung zweier schmaler Strassen.

Dort, durch das Wäldchen, dann über die kleine Brücke. Einmal, im Apennin, lotste mich mein Navi durch einen Bauernhof. Da dachte ich mir schon, dass ich irgendwo falsch abgebogen sei. "Nein, nein, Alles gut", sagte der Mann am Haus, als ich mich entschuldigend nach dem richtigen Weg erkundigte. Es war doch die öffentliche Strasse, die durch sein Anwesen führte.

Solche Gegenden bereiste ich, nur mit Karte im Gepäck, eher nicht. Eigentlich machte ich nur gute Erfahrungen mit meinen elektronischen Lotsen. Es waren auch nicht immer die teuersten Geräte am Markt. Generell kann man aber schon sagen, dass die teureren Navi's schneller Routen und einen größeren Speicherplatz für vorab geplante und gespeicherte Touren zur Verfügung stellen. Auch kann es für manche Fahrer vorteilhaft sein, dass sich das Navi mit dem Mobiltelefon koppeln lässt. Dann zeigt es während der Fahrt an, wer gerade anruft.

Danach genügt ein Fingerdruck auf das Display und der entsprechend ausgestattete Helm wird, über Bluetooth, nicht nur zur ewig besser wissenden Beifahrerin die dir ständig sagt wo du lang fahren sollst, sondern auch noch zur mitreisenden Telefonzelle. Praktisch, wenn man das will.

 

Dabei verwende ich manchmal auch "In Ear" Kopfhörer. Die halten störende Wirbelgeräusche des Windschildes draussen und liefern kristallklare Navi Ansagen in mein Ohr. Dabei muss ich nicht erst teure Helm Einbauten durchführen und kann das dreißig Euro Ding auch zum Musik hören und Telefonieren verwenden.

 

Ein mal hatte ich allerdings doch Probleme mit dem Navi. Es war ein Vorführgerät eines französischen Expeditions Fahrzeug Händlers, welches ich im Internet, günstig erwarb. Als ich es dann auf deutschsprachige Ansagen umstellte war ich froh, so ein teures Gerät, deutlich günstiger ersteigert zu haben. Die Freude verflog aber schnell. Es führte mich immer wieder auf Autobahnen. Dabei hatte ich doch, in der Routen Konfiguration, das Befahren der Autobahnen ausgeschlossen. Das war schon ärgerlich und mühsam. Die Auswirkungen habt ihr ja in meiner ersten Reiseerzählung (A/I) gelesen. Tatsächlich wusste ich aber nicht, dass es in Frankreich einen Unterschied macht, Autobahnen und Autostrassen zu differenzieren. Da es im übrigen Europa normalerweise keine gebührenpflichtigen Autostrassen gibt, macht die französische Konfiguration keinen Sinn.

Das Problem ließ sich erst beseitigen, als ich die deutsche Software in mein Gerät installierte. Danach funktionierte es sehr gut und ich war glücklich damit.

 

Die meisten meiner Fernreisen und Ziele, plane ich mittlerweile bequem an meinem Computer oder im Hotel, auf dem mitgeführten M-Book. Mein Lieblingsprogramm dafür ist www.motoplaner.de.

Das funktioniert perfekt und ist - online - jederzeit auf aktuellem Stand. Damit plane ich meine bevorzugten Strassen und Ziele in eine fertige Datei. Zoome in Orte, Strassen und Plätze zur besseren Orientierung. Erkenne dabei sogar einladende Kaffee's mit geeigneten, einsichtbaren Parkplätzen um nicht meinen Krempel zum Erfrischungsgetränk schleppen zu müssen. Finde Zentrums nahe Motorrad Parkplätze und Alles was mich interessiert. Diese Punkte füge ich per Mausklick in meine geplante Reise ein und verknüpfe sie zu einer fertig gespeicherten Route.

 

In gleicher Weise auch Pass Übergänge welche ja oft keine Hausnummer besitzen. Was willst du dann in dein Navi als Ziel ein geben? So mache ich einfach einen Mausklick auf die Strasse am Bildschirm und meine Route übernimmt den Streckenabschnitt automatisch. Danach exportiere ich die fertig geplante Route als GPX-Datei direkt und mühelos in mein Navi und freu mich auf die Tour. Während der Fahrt muss ich mir über die Streckenführung keine Gedanken mehr machen und kann Land und Leute genießen.

 

Viele Hotel's geben ihren genauen Standort auch mittels GPS Koordinaten an. Auch diese kann man anstelle der langwierigen ( fremdsprachigen ) Adressen in das Navi ein geben und kommt prompt und zentimetergenau an sein Ziel. Wisst ihr wie mühsam französische Adressen ein zu geben sind, wenn man der Französischen Sprache nicht mächtig ist? Bei den großen Anbietern von Navigationsgeräten ist es auch üblich, dass sie uns gratis mit dem neuesten Kartenmaterial und der aktuellen Geräte Software versorgen. Bei meinem GARMIN informiert mich schon mein Computer, dass es wieder an der Zeit wäre, das Navi über den USB-Port an zu stecken.

Alles läuft dann automatisch und von Garmin gesteuert. Super einfach und bequem!

 

Immer mehr Biker verwenden mittlerweile auch ihr Mobil Telefon zum navigieren. Dieses ist zusätzlich auch für Musikberieselung und zum Telefonieren geeignet. Mit den angebotenen Roaming Paketen der nationalen Provider oder mit der, im Ausland gekauften Prepaid-Wertkarte, geht das auch schon - abhängig von der Verbindungsqualität - ganz gut. Mittlerweile ist es ja europaweit neu geregelt. Die Menge des vertraglich erworbenen Kontingentes kann in ganz Europa zum selben Preis verbraucht werden wie zu hause. Wenn man über ausreichend Datenvolumen verfügt, kann man sich bequem von Google Map's oder anderen Navigations Programmen an sein Ziel lotsen lassen. Dazu schraubt man sich an geeigneter Stelle eine wasserdichte und stoßgeschützte Halterung an sein Motorrad und sein Handy ist sicher im Blickfeld.

 

Diese bekommt man günstig und problemlos bei allen großen Zubehör Händlern oder in Internet Läden.

Besonders wichtig ist aber der geeignete Montage Platz. Gut im Sichtfeld und vibrationsfrei sollte er sein, denn die Telefon Display's sind bei Sonnen Einstrahlung meist nicht so gut ablesbar wie die speziellen Oberflächen der Motorrad Navi's. Es sollte meinen Blick auch nicht von der Strasse lenken, damit ich jederzeit informiert bin über das, was vor mir passiert und den Strassenverlauf.

Über den USB-Port kann das Gerät dann vom Motorrad, mit dem nötigen Strom versorgt werden. Mittels Bluetooth Sprechanlage im Helm, kann ich auch mit Mitreisenden und zu Hause gebliebenen, kommunizieren. Routen Ansagen hören oder der Musik meiner Mediathek lauschen.

 

Ein Thema, welches sehr unterschiedliche Meinungen generiert. Mich persönlich stört Telefonieren und Musik hören beim Motorradfahren sehr. Es lenkt mich ab und nimmt mir die gefühlte Nähe zu meiner Umgebung.

Daher verzichte ich gerne auf diese Möglichkeit. Mir reicht schon ein kurzes Tonsignal und die Information am Display wer mich denn sprechen will. Danach entscheide ich, ob ich bei der nächsten Pause zurück rufe.

 

Andere Biker nutzen diese Funktionen gerne und ständig, um sich während der Fahrt miteinander zu unterhalten und Informationen aus zu tauschen. Dabei ist auch die, auf etwa zweihundert bis achthundert Meter beschränkte Reichweite der Bluetooth Geräte egal. Man ruft den vor- oder hinter sich fahrenden Kollegen einfach mittels Sprachsteuerung an. "Ruf Max Mustermann an", in seinen Helm gesprochen, schon läutet bei Max der "Kopfschutz". Egal wo er sich gerade befindet. Andere "können ohne Musik gar nicht mehr Fahren". So hat eben Jeder seine Sicht und Vorliebe. Die Technik bietet mittlerweile auch dafür alle Möglichkeiten.

 

Was ich noch gerne mit führe wenn es auf große Tour geht, sind die passenden Ersatzlampen und Sicherungen. Deine Fachwerkstatt stellt dir gerne und schnell, ein auf dein Motorrad abgestimmtes Set zusammen.

Unverzichtbar für mich, ist auch die Mitnahme von geeignetem Werkzeug, Kabelbindern, Power Tape oder noch besser, das großartige Fiber Fix - Band. Die sprichwörtliche "Schweißnaht zum Wickeln". Spannungswandler für 240V Ladegeräte. Kompressor zum Reifen aufblasen. Akku-PowerPack für Starthilfe und als Zelt-Ladestation für Helm Kamera, Handy ...

Das Alles wird sicher und gut geschützt, auf Seiten Koffer, TopCase, Rolltaschen und Tank Rucksack verteilt.

Die Innenseite meines Tank Rucksackes habe ich mittels Schaumstoff Material zum Foto Koffer um gestaltet. So habe ich meine Fotoausrüstung immer griffbereit vor der Nase und kann jederzeit stehen bleiben um schnell ein Foto zu machen. Dabei muss ich nicht mal vom Bock steigen. Die Seitentaschen des Tank Rucksackes bergen griffbereit Geld, Ausweise und alle anderen persönlichen Dinge. So reicht es die Schnellverriegelung zu betätigen und schon habe ich all meine wichtigen und teuren Dinge in der Hand oder kann sie mir über die Schulter hängen.

 

Rockstraps in der benötigten Länge verzurren die Rolltasche oder anderes Gepäck schnell und sicher am Motorrad und sind mit ihren Schnapp Verschlüssen sehr bequem zu bedienen, da sie nicht ständig neu montiert und justiert werden müssen. Sonnenbrille, Kopfbedeckung, Getränk, Essen ( Kekse, Riegel ), und leichte Bade Pantoffel für die große Pause ausserhalb der warmen Stiefel, gehören ebenfalls in Griffnähe. Gehörschutz gegen die lauten Windgeräusche, denn die Luftverwirbelungen am Helm, können bei längeren, flott gefahrenen Streckenabschnitten manchmal lästig und ermüdend wirken.

 

Zum Thema Tuning gäbe es natürlich Material welches unzählige Bücher füllen könnte.

Daher beschränke ich meine Informationen auf diese An- und Umbauten die mir persönlich wichtig waren. Da ist zuerst das Fahrwerk.

Im Falle meiner XT1200ZE bin ich ja bestens bedient. Elektronisch einstellbar, vorkonfigurierbar in Vorspannung, Druck- und Zugstufe. Während der Fahrt abrufbare, vorprogrammierte Fahrwerks Konfigurationen. Das macht Sinn und ist komfortabel. Jederzeit kann ich auf Knopfdruck das Fahrwerk an die Beladung und den Strassen Zustand anpassen. Das schafft Sicherheit.

Bei weniger gut ausgestatteten Motorrädern kann ein Fahrwerks Umbau sehr großen Vorteil schaffen.

Besonders günstige Moped's sind ja nicht generell schlechter. Allerdings geht es sehr oft um Marketing Entscheidungen. Da macht es natürlich Sinn, ein Fahrwerk zu verbauen, welches standardmäßig ganz gut brauchbar ist. So kann das Bike als Einsteiger Fahrzeug für schmales Budget angeboten werden. Würde man hier schon serienmäßig, hochwertigere Teile verbauen, würde es diesen Rahmen schnell sprengen.

 

Wenn man allerdings die finanziellen Möglichkeiten hat, in ein einstellbares Fahrwerk zu investieren, wird man sich wundern, wie viel mehr Motorrad man plötzlich fährt. Saubere Linie, perfekte Rückmeldung des Strassen Zustandes und der Grenzbereiche. Plötzlich lenkt das Moped präzise und schnell in die Kurven. Die Bremsen fühlen sich stärker und besser dosierbar an. Die Gladius meiner Frau Eva erfuhr solch eine Aufrüstung um EUR 1.500,- und fühlt sich an wie ein Motorrad der nächst höheren Leistungs- und Preis Kategorie. In ihrer Fahrschule verwenden sie ebenfalls die sehr beliebten Gladius und neuen SV 650er. Allerdings in der preisgünstigeren, serienmäßigen Ausstattung und Eva wundert sich immer wieder über die "Schwammigkeit" und Labilität dieser Motorräder.

 

Ein weiteres Thema war für mich die Verbesserung des Licht Konzeptes. In der Nacht fahre ich - wenn möglich - nicht weit. Wozu also zusätzliches Geld investieren? Ganz klar, wegen der Sicherheit!

Immer wieder wurde mir von Auto Fahrern der Vorrang genommen. Teils aus Egoismus ( ist ja nur ein Moped Fahrer ), teils aus der Tatsache, dass ich für sie oft schwer zu erkennen bin. Schmales Erscheinungsbild, Gegenlicht. Mühsamer, schmerzlicher Schulterblick oder müder gewordene Sehkraft bei älteren Verkehrs Teilnehmern.

Das forderte schon einige, harte Ausweich- und Bremsmanöver. Seit ich meine Motorräder mit stromsparenden, leichten LED-Zusatz Scheinwerfern ausstatte, passiert mir das auffallend weniger. Mein Fahrzeug ist durch die hellen, zusätzlichen Lichter optisch, deutlich präsenter und wird viel besser und früher wahr genommen.

Das gilt auch für die sehr kräftig strahlenden LED - Blinker.