Bahnreise ins Glück.

 

Ab - Wörgl, 05:53 Uhr, Gleis 2a 

An - Graz, 11:03 Uhr, Gleis 7

 

So las ich auf der grossen Anzeigetafel im Bahnhofsgebäude. 

Eine unbekannte Stimmung zog mich in ihren Bann. 

Wahrscheinlich fühlten sich die Abenteurer vergangener Tage ähnlich. In einen Zug steigen und nicht wissen, welches Leben dich einige Stunden später erwartet. 

Auch ich war nun zum Pionier geworden. 

Wie wird mein Leben nach dieser Fahrt ausschauen? 

Schon seit Wochen lag diese Unruhe auf uns. Zehn mal schon las ich den Brief des Notars den ich auch jetzt wieder aus meiner ledernen Aktentasche kramte. 

Der Notar hieß Dr. Seelig. Sollte das ein Zeichen sein? 

 

Ich wurde als Erbe über das Vermögen eines mir völlig unbekannten Mannes befunden. 

Wer war dieser Mensch? Warum ich? 

Aber ganz besonders „wie viel, wie groß ist das Vermögen?“

Wahnsinn, war das aufregend!

Es ist schon sehr komfortabel, einen Fremden zu beerben. Keine Trauer, keine Pietät. 

Er wurde bereits vor einem halben Jahr, in meiner Abwesenheit beerdigt. Ein Fremder eben. Aber, warum behandelt er mich gleich wie seine Familie? 

 

Das Leben lehrte mir, sehr verhalten mit Visionen umzugehen. Doch seit diesem Brief beschlich mich immer wieder diese vibrierende Spannung. 

Wir litten niemals Mangel. Lebten ein friedliches Leben. Wonach sollen wir streben? 

Ein kürzlich, am Mittagstisch, geführtes Gespräch kommt mir in den Sinn. Ich behauptete, dass es immer wieder Traurigkeit im Leben des Menschen gibt. Unser Sohn spitzte – wie meist in solchen Momenten – interessiert die Ohren. Seine grossen, dunklen Augen schauten mich fragend an. Auf meine Frage, ob er denn niemals traurig sei, dachte er einige Zeit ruhig nach, um mir mit der Überzeugung eines Siebenjährigen zu antworten. 

Nein Papa, ich bin nie traurig! 

Welcher Balsam für ein liebendes Vaterherz! 

 

Wir freuen uns auch über die Tatsache, dass meine Frau nicht arbeiten gehen muss. 

So kann sie ihre Kraft für die Familie und für Menschen unseres Umfeldes einsetzen, welche einfach nur eine freundliche Person nötig haben.

Meiner Überzeugung nach ist es ein grosses Privileg für eine intakte Familie, auch anderen Menschen dienen zu können.

Wir geniessen ein Leben, welches sich an einer lebendigen Beziehung zu Gott und an einer über viele Jahre erlangten Lebensweisheit orientiert. Wobei ich diejenigen Menschen für besonders weise halte, die auch von Fehlern anderer lernen können. 

Sieht so aus, als haben wir ein brauchbares Lebenskonzept, um glücklich zu sein. 

Reichtum aus Frieden.

Immanuel Kant schrieb einst: 

„Reich macht dich nicht was du besitzt, sondern das, was du mit Würde entbehren kannst“. 

Eine grosse Wahrheit! 

Wäre da nicht diese lockende, leise Stimme, welche dir unablässig unwichtige aber durchaus begehrenswerte Ziele ins Ohr flüstert. Eine ständige Attacke auf deine Zufriedenheit. 

 

Niemals schaute ich voll Neid auf das Eigentum anderer. Immer freute ich mich mit meinem Nächsten ehrlich über sein Glück. Aber tief im Herzen wünschte ich mir auch ein wenig mehr als zum glücklich sein unbedingt nötig war. 

Warum konnte ich nicht auch etwas geschenkt bekommen? Einfach so! 

Nicht immer rechnen müssen. Kein schlechtes Gewissen, wenn es einmal etwas teurer sein durfte. Sollte die Nachricht des Notars der Schlüssel zu einem neuen Leben sein? 

Das klingt so märchenhaft. Und doch, alles war möglich! 

Was würde sich jetzt alles ändern? Was würde sich bei dir ändern? Sei ehrlich!

 

Wieder starre ich aus dem Fenster. Diese unfreundlichen, kalten Berge. 

Wie grausame Könige thronen die Gipfel in der eisigen Höhe. Fordern jährlich ihren Blutzoll. 

Wie viele Körper, wie viele Seelen haben sie schon zerstört? Mit jedem Winter meines Lebens wächst meine Abneigung gegenüber den Bergen und die Sehnsucht nach dem Süden wird immer grösser. Ich liebe die mediterrane Kultur. Die warmen Winde des Mittelmeeres. 

Seit vielen Jahren beginne ich meinen Frühling mit einem Blick über die prunkvolle Terrazza Mascagni, hinaus auf die endlose Weite des  ligurischen Meeres. Über meiner linken Schulter die berühmte Marineuniversität von Livorno. Die eleganten Prunkvillen entlang der Küstenpromenade stemmen sich wie luxuriöse Bollwerke gegen den salzigen Küstenwind. Sofort fühle ich mich in das Mittelalter zurückversetzt. Jetzt kann ich auf den kleinen Türmen die hübschen Mädchen in ihren wertvollen, bunten Gewändern erkennen. Täglich beobachten sie sehnsüchtig, mit schmerzender Brust, das Meer. Könnte doch der Liebste nach monatelanger Fahrt in den Heimatschoß zurückkehren. 

 

Ja, ich liebe dieses Land. Möchte mich, einer Möwe gleich, mit ausgebreiteten Schwingen tragen lassen. Die Thermik hebt mich hoch in die Luft. In der Ferne schmiegt sich die Küste an das thirenische Meer. Die bunten Hügel Piombinos duften nach dem reichen Bewuchs wilder Kräuter. Langsam lasse ich mich, mit weit von mir gestreckten Flügeln, in das warme Gras fallen. Fülle meine Lunge mit der warmen, narkotisierenden Luft, bis sie zu platzen droht. 

Da, im Dunst erkenne ich unscharf die Insel Elba. Ist die Hafenstrasse in Porto Ferrajo schon repariert? Ob ich schnell rübersegle? Vielleicht morgen. Vielleicht auch nicht. Wie soll ich das heute schon wissen! 

Die riesigen Bunkeranlagen erinnern an die traurige Geschichte dieser Hügel. Hier tobte einst der Krieg gegen Hitlerdeutschland. Wie ein mahnend ausgestreckter Finger weist noch heute eine Kanone in den Himmel. Die todbringenden Geschütze sicherten die Meeresstrasse zwischen Elba und der italienischen Küste. Ratter, ratter, ratter! Feuergarben zischen ins Meer. 

Ratter, ratter, ratter. Das Furcht einflössende Geräusch reisst mich unsanft zurück in die Wirklichkeit. Es waren nur die alten Bahnschwellen. 

Das Fernweh wieder etwas schmerzender. 

Ja! Ich werde viel reisen mit dem ererbten Vermögen. Und das, mit meiner heimlichen Liebe!

 

Lange Zeit bevor ich, als Baby, Papa und Mama sagen wollte, vereinte ich schon ganz Italien in meinem Wortschatz. In einem einzigen Wort: „Ferrari“!

Natürlich bekommt meine Frau den Alfa-Romeo Kombider ihr so gefällt als Haushaltsauto. 

Für mich gibt es aber keine Alternative! 

Aber, wie kann man mit einem Ferrari auf Reisen gehen? Schliesslich sind wir drei Personen. 

Doch einen Maserati - Quattroporte? Oder den grossen Lancia? 

Aber ganz sicher keinen Deutschen! 

Ein Ferrari 456! Die Vier steht für vier Erwachsene, vier Sekunden auf Hundert. 400 PS und Vier Millionen Schillinge. Ja, der passt wunderbar! 

Bei dem schaut auch die blaue Farbe gut aus. Wir wollen doch schon so lange ein blaues Auto. 

Gut, das Gepäck müsste man voraussenden. Ach, das ist allerdings etwas umständlich!

Doch mit dem Kombi auf Reisen gehen und den Ferrari zuhause lassen? Glatter Wahnsinn! 

Eigentlich verdammt stressig mit zwei Autos. Wenn man so reich ist! 

Würden das die Armen begreifen, müssten sie uns nicht ständig beneiden. 

Entscheidung aufgeschoben, ich sitze ja noch im Zugabteil.

Meine Bahnreise ins Glück wurde von Minute zu Minute spannender.

 

Vor dem Fenster eine Welt die darauf wartet, von mir entdeckt zu werden. 

Ich darf ohne Gewissensbisse in die Hinterhöfe gucken. Neugierig den Hals in das fremde Leben recken. 

Nicht die glatten Fassaden der Häuser und des Lebens wecken mein Interesse. Nein, die Hinterhöfe sind es. Was da so herumliegt, dahin vegetiert. Das ist das ehrliche Leben! 

Da, eine Familie. Sie versammelt sich am Frühstückstisch, um gemeinsam den Tag zu beginnen. Friedlich, völlig auf sich konzentriert, vermuten sie keinen Augenblick, dass ich mitten unter ihnen sitze. Teilhabe an ihrem Leben. 

Weiter, vorbei an verlassenen Bauernhöfen, jage ich durch das Halbdunkel des Morgens.

Da, ein alter Mann. Einsam kaut er sein trockenes Morgenbrot. Seine groben, verbrauchten Hände zittern. Die Adern treten dick hervor und das dunkle Blut pulsiert langsam in die Richtung seines einsamen Herzens. Schmutzige, eingerissene Fingernägel. Das schlohweisse, ungepflegte Haar rutscht ihm immer wieder vor die Augen. Niemanden stört es. Niemand ist bei ihm. 

Die übrigen Fenster seines baufälligen Hauses sind unbeleuchtet und mit verwitterten Brettern verschlagen. Die Wände rissig und stumpf. Warum lebt er so ein menschenunwürdiges Leben? 

Wie viel Schlimmes hat er schon erlitten? Oder erntet er nur die Früchte seines Egoismus`? Wofür hat er gelebt? Hat er entschieden, mit dem Haus seines Vaters zu sterben? 

Was wird auf seinem Grabstein stehen? Gerne würde ich jetzt seine Hand in meine legen und ihn freundlich anschauen. Bedingungslos. 

Möglicherweise ging es dem Alten, den ich heute beerbe, gleich? 

 

Wir erreichen den nächsten Bahnhof. Wiederholt fällt mir auf, dass sich die Dienstwohnungen der Bahnangestellten von aussen völlig gleichen. An jedem Bahnhof, in jedem Fenster, hängen die gleichen, weissen, runden Spitzendeckerl. Vielleicht gibt es da noch eine vergessene Vorschrift der guten, alten Kaiserin Maria Theresia. 

Ein bis zwei Stockwerke tiefer ändert sich das Bild augenblicklich. Um diese Tageszeit regieren die Schüler. Sie sind eindeutig die Profis des Morgens. Zielsicher, energisch, laut und selbstbewusst, begrüssen sie sich oder gehen einander einfach nur auf die Nerven. 

Als Training für den bevorstehenden Tag. Eine farbenfrohe, pulsierende Generation. 

Ein Leben im Jetzt, orientiert an der Zukunft. Ich möchte nicht tauschen! 

 

Schneller, immer schneller rollen wir aus dem Bahnhof. 

Bald haben wir eine Geschwindigkeit erreicht bei der auch der böse dreinschauende, goldene Hund entkräftet die Verfolgung aufgeben muss. 

Wir erreichen Zell am See. Pastellblau glänzt die riesige Eisfläche in der Morgensonne.  

Welcher Künstler könnte ein schöneres Bild erfinden? 

Landschaften, die ich schon wiederholt mit dem Auto bereiste, sehen aus dem Fenster eines Bahnwagones wesentlich imposanter aus. Die Reis mit der Bahn erlebe ich wesentlich intensiver und komfortabler. Besonders, weil ich heute in der 1. Klasse sitze.  

Die Einrichtung meines Abteiles ist freundlich und sauber. Die Sitze sind bequem verstellbar und einladend. Der Schaffner bietet mir fünf verschiedene Zeitungen an. 

Ich wähle  „Die Presse“, finde aber kaum Muße darin zu lesen, so sehr fesselt mich der Blick aus dem Fenster. Dieses ruhige, schnelle Gleiten durch die schneebedeckte Steiermark. 

Begeistert beobachte ich den verfrühten Kampf der Frühlingssonne gegen den Winter. 

Plötzlich schwebst du in einem Segelflieger über das Tal, hoch in der Luft auf einer Brücke, um Augenblicke später vom riesigen, schwarzen Maul eines Berges verschlungen zu werden. 

Jetzt verstehe ich den steirischen Heimatdichter, Peter Rosegger, der als Bub nach seiner ersten Bahnfahrt völlig davon überzeugt war, dass dabei der Teufel selbst seine Hand im Spiel haben muss. 

Die Bedienerin zerrt einen schweren, ungelenken Wagen durch mein Abteil. Reisst, drückt den bedrohlich schwankenden Wagen in meine Richtung. Das ist ehrliche Knochenarbeit. 

Ich sage „mein Abteil“, weil es scheinbar für mich alleine mit geführt wird. 

Sind sie zufrieden? Darf ich ihnen etwas zu Essen anbieten? Ein Getränk? Ja gerne. 

Bitte einen Cappuccino, einen Orangensaft und ein Schinkensandwich. Später werde ich ein gutes Gläschen Rotwein geniessen. Herzlichen Dank. 

Die sehen sicher, dass ich so reich bin? So glücklich! 

„Una furtiva lacrima“ singt Luciano schmeichelnd in mein Ohr. 

Es war eine gute Idee, den Walkman mitzunehmen. 

Was denkt er sich wohl, wenn er gerade diesen Titel singt. So gefühlvoll, so weise.  

Denkt er an seine betrogene Frau? Der er gerne die „furtiva lacrima“, die „heimliche Träne“ zum Geschenk machte. Um Frieden mit ihm haben zu können, reduziere ich ihn einfach auf seine herrliche Tenorstimme. 

Unter meinem Kopfhörer fühle ich mich so geborgen, dass ich erst nach Minuten entsetzt aufschrecke. Längst habe ich, wie auch zu Hause, lauthals in ein Duett mit Pavarotti eingestimmt. „Bella figlia del amore“ brülle ich laut in meinen Wagon. 

Wen stört es, könnte man meinen? 

Hätte nicht meine Bedienerin, unerwartet, einige Bänke hinter mir Platz genommen. 

Che vergogna! 

Meinen geschockten Blick und das jähe Ende meiner künstlerischen Darbietung belohnt sie mit einem freundlichen aber auch dankbaren Lächeln. 

 

Langsam beruhige ich mich wieder. Gerade rechtzeitig, denn schon wird die nächste Attacke gegen mein Gefühlsleben geritten. 

Da vorne liegt das malerische Örtchen Frohnleiten. 

Augenblicklich fühle ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Hier durfte ich in den Schulferien meine Oma und meine Schwester besuchen. Völlig real sehe ich die Pflasterstrasse welche über den Marktplatz führt. Direkt in das Spielwarengeschäft, in dem Oma jährlich und sehr grosszügig, ihre Liebe demonstrieren durfte. 

Längst vergessene Gerüche erfüllen meine Nase und mein Denken. Ich sehe die Menschen, denen Oma voller Stolz zurief: „Ja das ist mein Enkerl, mein Walterl“. 

Ich sehe Mary Hasiba, das Mädchen, dem ich als Zehnjähriger meine bis zum Tode reichende Liebe schwor. Das Siegel war ein Kuss auf Marys rosige Lippen. 

Meine Schwester musste mir dann mit ihrem Eyeliner ein Herz auf den Unterarm „tätowieren“. Mit den Initialen „MH“. Gerne wüsste ich, was aus Mary geworden ist. 

Ich sehe das alte Steingebäude direkt am Marktplatz. Das dunkle, muffige Stiegenhaus, welches in Omas kleine Wohnung führt. Das Waschbecken zum Zähneputzen am Gang. 

Die alte verstimmte Gitarre auf dem riesigen Schrank. Meine Mama hat darauf gespielt. Sie starb, als ich noch ganz klein war. 

Oh, wie sehr liebte ich meine Oma und meine Schwester, endlos schien mir die Zeit bis zu den nächsten Schulferien. Jetzt erleide ich Heimweh nach einem längst vergangenen Leben. 

 

Ein Vibrieren in meiner Hose erschreckt mich. Es war mein Handy! Meine Frau möchte noch ein letztes Mal meine Stimme hören bevor ich es mir, mit dem Erbe, in Italien gut gehen lasse. Welch verrückte Idee! Wie könnte ich froh sein ohne euch?

Der Gedanke, meinen Sohn nicht in die Arme nehmen zu dürfen, nie mehr meinen Blick in seinen Augen versenken zu können, schnürt mir fast die Kehle zu. 

 

Wir überqueren die Mur. Wohl bekannt sind uns die Lieder und Weisen über die nicht mehr ganz so blaue Donau und den grünlichen Inn.  

Aber die Mur wirkt noch immer gleich geheimnisvoll wie in meiner Kindheit. 

Mächtig, tiefschwarz und bedrohlich. Meine Schwester wollte schon zwei mal darin sterben. 

Welche Gedanken? Was für eine Reise!

 

Jetzt erreichen wir meine Geburtsstadt Graz. Der Bahnhof hat sich in den vergangenen dreissig Jahren kaum verändert. Ich suche den Imbisstand, in welchem mir Papa jeden Freitag eine herrlich duftende Tilsitter - Semmel kaufte, bevor wir in den „Blauen Blitz“ stiegen.

Ab ins Wochenende, in meine zukünftige, burgenländische Heimat. Da vorne steht doch tatsächlich dieser alte, blaue Zug. Auch die Käsesemmel schmeckt noch immer gleich.

 

Einige Stunden später sitze ich wieder im Zug Richtung Heimat. Aber wo ist meine Heimat? 

Einmal las ich, Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss. 

So betrachtet, reduziert sich meine Heimat auf eine Handvoll Menschen in einem fremden Land. Während ich auf das dunkle Fenster starre ziehe ich mein Sakko aus, lege es vorsichtig auf den mir gegenüber liegenden Sitzplatz. 

Automatisch greife ich nach meinem Telefon und rufe zu Hause an. 

 

Ciao! Was? Ja, alles erledigt. Wie? Ja danke. Nein, unsere Angst war unbegründet. 

Niemand, der mich böse attackierte, keine fremden Menschen, die voll Neid ihre Mäuler gegen mich aufrissen. Natürlich war ich vorbereitet. Weiss, dass auch ich das Kämpfen gelernt habe. Schliesslich trage auch ich Verantwortung für meine Familie. 

Aber tatsächlich waren da nur ein paar freundliche Menschen, die mir mein Glück gönnten. 

Ja, sogar nach mir suchten, um mit mir zu teilen. 

Ich war ehrlich berührt. Blut ist eben doch dicker als Wasser?

 

Wer?  Du, das war mein Opa! Der wurde einfach aus meinem Leben gelogen. 

Ich glaubte, ihn im Krieg verloren zu haben. Dabei muss er sehr erfolgreich gelebt haben. Zumindest aus wirtschaftlicher Sicht. Ja, ein grosses, ein sehr grosses Erbe! 

 

Wie höre ich mich an? Darf ich dir sagen, was mich irritiert? Ich bin nicht glücklicher als bei der Hinfahrt! 

Kann es sein, dass ich gar nicht glücklicher werden kann? 

 

Ich denke, ich werde doch wieder nach Hause kommen. 

Ciao, Amore mio, ich küsse dich!